We are going net zero

20. Dezember 2022

Und Microsoft macht es auch (mit Pflanzenkohle)

Der Software Riese Microsoft will bis 2030 Carbon Negativ werden, dh. mehr CO2 aus der Atmosphäre nehmen, als es selbst produziert. Dazu bedient sich das Unternehmen verschiedener Technologien, wie es in seinem Nachhaltigkeitsbericht umfassend erklärt. Eine der zum Einsatz kommenden Methoden zur CO2 Speicherung ist die Produktion von Pflanzenkohle. Der globale Beitrag von Pflanzenkohle wird laut dem IPCC-Sonderbericht von 2019 auf ein negatives Emissionspotential von 0,03-6,6 Gt CO2eq/Jahr bis 2050 geschätzt, wenn man die Energiesubstitution mitberücksichtigt. In einem Briefing des europäischen Parlaments zu „Carbon dioxide removal“ wird das maximale Potential von Pflanzenkohle bis 2050 auf 2 GtCO2eq/Jahr geschätzt, und die maximalen Kosten pro sequestrierte Tonne CO2 auf 120 $.

Damit diese Technologie skaliert werden kann, gilt es allerdings noch wesentliche Fragen zu klären.

  1. Der Begriff von Netto-Null ist ein wesentlicher Faktor, der die Entwicklung und ökonomische Wertigkeit des Marktes für Kohlenstoffabbau behindert. Ohne eine einheitliche Definition des Begriffs "Netto-Null" kann es keine Standardisierung geben. Aktuell ist es so, dass sich viele Unternehmen auf "vermiedene Emissionen“ konzentrieren, d. h. sie emittieren weiterhin Kohlenstoff, bezahlen aber jemand anderen dafür, dass er die entsprechende Menge nicht emittiert. Auch wenn das einzelne Unternehmen behaupten kann, dass es Netto-Null-Emissionen ausstößt, hilft diese Vorgehensweise nicht, auf globaler Ebene Netto-Null-Emissionen zu erreichen – diese Form von Kompensation verlagert das Problem nur weiter. Die Lösung, die es auszubauen gilt, besteht darin, jemanden dafür zu bezahlen, dass er die entsprechende Menge an emittierten Kohlenstoff wieder aus der Atmosphäre entfernt. Also zB. eine Anlage von Syncraft betreibt und die generierte Pflanzenkohle über ein Zertifikate - System zur Verfügung stellt.
  2. Die Messung muss standardisiert und verbessert werden. Die EU ist aktuell federführend bei der Entwicklung des weltweit ersten Rechtsrahmens zur Überwachung von echtem „Carbon Removal“. Die einheitliche Definition ist von entscheidender Bedeutung, da nicht alle Methoden zum Ausgleich von Kohlenstoffemissionen gleich sind. Einige, wie die Speicherung in Pflanzenkohle wirken dauerhaft und bieten mehr Sicherheit hinsichtlich ihrer Wirksamkeit, andere Kompensationen wiederum wirken nur begrenzt und sind unsicher. Wenn die Methoden jedoch nicht gleich bewertet werden, nach einem standardisierten Verfahren, dann laufen wir Gefahr, dass der Markt für CO2 Zertifikate, durch die Verzerrungen von Preis und Wirksamkeit, nicht richtig funktioniert. Es ist wichtig, den Wert von CO2 sowohl für die Reduktion als auch für die Beseitigung genau zu bestimmen - sowohl aus der Kostenperspektive als auch im Hinblick auf die Klimaauswirkungen. Sobald dies geschehen ist, gilt es Unternehmen wie Syncraft bei der Bereitstellung von Lösungen nach diesen Standards zu unterstützen und Anreize für den Markt zum Handeln mit freiwilligen CO2 Zertifikaten zu schaffen, sowie ein Ökosystem von Unternehmen aufzubauen, welches diese Dienstleistungen anbieten.

Syncraft ist bereits jetzt eingebettet in ein System von Anlagenbetreibern und Händlern von Zertifikaten  

nach EBC Standard. The European Biochar Certificate (EBC)

Damit leistet es einen wertvollen Beitrag zu NetZero, nicht nur was die eigenen Emissionen betrifft, sondern eben auch für andere Unternehmen die NetZero richtig interpretieren.