Österreichs Zukunft der erneuerbaren Energie

17. Juli 2025

#Energiewende

Erneuerbare Energien sind heute weit mehr als nur eine Vision für morgen – an vielen Orten ist sie bereits die Gegenwart. Doch wie schlägt sich Österreich im internationalen Vergleich? Welche Technologien treiben die Energiewende voran, wo liegen die größten Herausforderungen und wie kann die Energiewende langfristig gelingen?

Grüne Energie: Technologien, Trends und Tendenzen

Dass in Zukunft kein (klimafreundlicher) Weg mehr an erneuerbarer Energie vorbeiführt, ist gesellschaftlich sowie wirtschaftlich angekommen. An manchen Stellen befinden wir uns gegenwärtig sogar schon in der Zukunft – und zwar dort, wo erneuerbare Energie bereits zum Einsatz kommt. Doch wie steht Österreich im internationalen Vergleich da, welche Technologien prägen die Energiewende und wo liegen die Herausforderungen? Ein umfassender Überblick über den aktuellen Stand und die Zukunft nachhaltiger Energiegewinnung.

Österreichs Energiewende: Zahlen, die beeindrucken

Die Energiewende in Österreich zeigt beeindruckende Dynamik: Von 2022 auf 2023 stieg die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen um 18,3 Prozent. Diese Entwicklung positioniert Österreich als einen der Vorreiter in Europa bei der Transformation des Energiesystems.

Der aktuelle Energiemix: Vielfalt als Fundament

Österreich hat bereits heute einen der nachhaltigsten Energiemixe Europas:

  • Wasserkraft: 60% – Der traditionelle Grundpfeiler österreichischer Energiegewinnung
  • Windkraft: 15,4% – Rasantes Wachstum in den letzten Jahren
  • Photovoltaik: 9,6% – Solarboom dank verbesserter Technologie und Förderungen
  • Bioenergie: ~10% – Oft übersehen, aber entscheidend für die Grundlast
  • Sonstige: 5% – Geothermie und andere innovative Ansätze

Details hierzu hat auch energie.gv.at veröffentlicht: https://energie.gv.at/energiewende/wie-steht-oesterreich-im-eu-vergleich-beim-ausbau-erneuerbarer-energie-da

Technologien im Fokus: Mehr als nur Wind und Sonne

Die Energiewende in Österreich stützt sich auf ein diversifiziertes Portfolio erneuerbarer Technologien, das weit über die bekannten Lösungen hinausgeht. Während Wind- und Solarenergie oft im Rampenlicht stehen, bilden etablierte in Kombination mit innovativen Technologien gemeinsam ein zukunftsfähiges Fundament für die nachhaltige Energieversorgung. Warum die Kombination aller Möglichkeiten so wichtig ist? Nur die Vielfalt ermöglicht es uns, die natürlichen Ressourcen optimal zu nutzen und gleichzeitig die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.

  • Wasserkraft: Der bewährte Riese
    Österreich nutzt optimal seine geografischen Vorteile. Mit über 3.000 Wasserkraftwerken – von Großanlagen bis zu kleinen Laufkraftwerken – bleibt die Wasserkraft das Rückgrat der erneuerbaren Energieversorgung. Moderne Pumpspeicherkraftwerke funktionieren zusätzlich als gigantische Batterien des Stromsystems.
  • Windkraft: Aufwind in den Ebenen
    Besonders im Burgenland und Niederösterreich entstehen immer mehr Windparks. Moderne Anlagen erreichen Kapazitätsfaktoren von über 30% und werden durch intelligente Wartung und Fernüberwachung noch effizienter.
  • Photovoltaik: Die demokratische Energie
    Von der Hausdachanlage bis zum Solarpark – Photovoltaik wird immer erschwinglicher. Die Preise für Solarmodule sind in den letzten zehn Jahren um über 80% gefallen, was private Investitionen stark angekurbelt hat.

Die Herausforderungen der Energiewende

1. Speicherung

Einer der größten Knackpunkte bleibt die Speicherung erneuerbarer Energie. Wind und Sonne liefern Strom wetterabhängig, aber nicht immer dann, wenn er gebraucht wird. Österreich investiert daher verstärkt in:

  • Pumpspeicherkraftwerke als bewährte Großspeicher
  • Batteriespeicher für schnelle Regelenergie
  • Power-to-Gas-Technologien für langfristige Speicherung
  • Wasserstoff als vielseitiger Energieträger

2. Netzausbau und Digitalisierung

Das Stromnetz muss intelligenter werden. Smart Grids ermöglichen es, schwankende Erzeugung und Verbrauch optimal auszugleichen. Österreich investiert Milliarden in den Netzausbau und die Digitalisierung der Energieinfrastruktur.

3. Akzeptanz und gesellschaftlicher Wandel

Veränderung ist meist eine Herausforderung. Die Frage bei der Energiewende ist nicht ob sondern wann und wie schnell diese Veränderung stattfindet. Und hierzu bedarf es die Gesellschaft als Ganze. Auch wenn die Zustimmung der Österreicher:innen groß ist, in Sachen Geschwindigkeit gehen die Meinungen noch auseinander – siehe untenstehende Grafik vom Gallup Institut. Umso wichtiger ist die Aufklärungsarbeit, um zu zeigen, dass Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit Hand in Hand gehen können.

Bioenergie: unterschätzte Energie-Ergänzung

Während Wind und Sonne derzeit noch die Schlagzeilen rund um erneuerbare Energien dominieren, spielt Bioenergie eine oft unterschätzte, aber entscheidende Rolle. Sie bietet einige einzigartige Vorteile:

  • Grundlastfähigkeit: Im Gegensatz zu Wind und Sonne kann Bioenergie kontinuierlich Strom liefern und damit die Grundlast im Stromnetz sichern.
  • Regionale Wertschöpfung: Biomasse aus der Region schafft lokale Arbeitsplätze und reduziert Transportwege. Besonders in ländlichen Gebieten ist das ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.
  • Vielseitige Rohstoffe: Von Energiepflanzen über Wirtschaftsdünger bis hin zu Waldrestholz – die Palette an nutzbaren Rohstoffen ist breit. Wichtig ist dabei die nachhaltige Bewirtschaftung ohne Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion.

Die Energiewende als Gemeinschaftsaufgabe: Warum nur die Kombination aller Technologien zum Erfolg führt

Wie bereits kurz angerissen, liegt die stabile Energiezukunft in der intelligenten Verknüpfung verschiedener Sektoren. Denn die Energiewende ist kein Wettbewerb zwischen verschiedenen Technologien, sondern eine Gemeinschaftsaufgabe. Nur durch die intelligente Kombination aller verfügbaren erneuerbaren Energiequellen können wir eine (nehazu) vollständige Defossilisierung und Dekarbonisierung erreichen. Wie man sich das vorstellen kann? Wasserkraft liefert die Grundlast, Photovoltaik den Mittagspeak, Windkraft füllt die Abend- und Nachtstunden, und Bioenergie sorgt für Planbarkeit und Speicherkapazität.

Besonders wichtig ist dabei die Flexibilität der Systeme: Moderne Energielösungen müssen sich optimal in bestehende Infrastrukturen einfügen und mit anderen Technologien harmonieren. Hier zeigt sich der Wert von Hybridlösungen, die mehrere Funktionen gleichzeitig erfüllen können.

Unser Beitrag zur Energiewende: Das Rückwärtskraftwerke als intelligente Ergänzung

Die SYNCRAFT Rückwärtskraftwerke zeigen exemplarisch, wie die nächste Generation erneuerbarer Energietechnologien aussehen kann. Denn im Gegensatz zu traditionellen Kraftwerken, die fossile Rohstoffe verbrennen und dabei CO freisetzen, erzeugen Rückwärtskraftwerke aus nachwachsendem Waldrestholz bzw. Energieholz nicht nur erneuerbare Energie, sondern gleichzeitig wertvollen Grünen Kohlenstoff, der entweder so eingesetzt werden kann, dass der Grüne Kohlenstoff sowie das gespeicherte CO2 erhalten bleibt und dieser somit zur dauerhaften CO2 Senke wird – beispielsweise in Form von Klimabeton. Oder er wird als Alternative zu fossilen Rohstoffen eingesetzt und trägt damit zur Defossilisierung bei, wie zum Beispiel in der Stahlherstellung.

Es gibt nicht die eine Lösung: Systemintegration und Kompatibilität

Das Besondere an der Technologie Rückwärtskraftwerk ist ihre Kompatibilität mit bestehenden Energiesystemen. Denn diese können optimal mit anderen erneuerbaren Technologien kombiniert werden:

  • Kombination mit Wärmepumpen: Das System kann als Grundlasteinheit fungieren und Wärmepumpen in Spitzenzeiten unterstützen
  • Integration mit Hackschnitzelkesseln: Ergänzung bestehender Biomasseheizungen für höhere Effizienz
  • Hybridfunktion mit BHKWs: Flexible Strom- und Wärmeerzeugung je nach Bedarf
  • “Daily Sprinter”-Konzept: Bedarfsgerechte Energiebereitstellung zu Spitzenzeiten

Diese Flexibilität macht Rückwärtskraftwerke zu einem wichtigen Baustein im Energiesystem der Zukunft. Sie können sowohl als Grundlasteinheit kontinuierlich Energie liefern als auch bei Bedarf schnell hochgefahren werden.

Mehrfachnutzen für die Energiewende

Die Technologie verbindet mehrere Vorteile in einem System:

  • Energiegewinnung aus regionalen, nachwachsenden Rohstoffen
  • CO₂-Speicherung statt CO₂-Emission
  • Defossilisierung industrieller Prozesse
  • Kreislaufwirtschaft durch vollständige Rohstoffnutzung

Europäischer Vergleich: Wo steht Österreich?

Im europäischen Vergleich gehört Österreich zu den Spitzenreitern bei erneuerbaren Energien:

  • Dänemark führt bei Windkraft (über 50% des Stroms)
  • Norwegen dominiert durch Wasserkraft (96% erneuerbar)
  • Deutschland ist Pionier bei Photovoltaik-Ausbau
  • Österreich punktet durch ausgewogenen Mix und hohe Effizienz

Diese Vielfalt zeigt: Es gibt nicht den einen Weg zur Energiewende, sondern verschiedene Strategien je nach geografischen und wirtschaftlichen Gegebenheiten.

Wirtschaftliche Aspekte: Erneuerbare als Wirtschaftsmotor

Wer vom Klimawandel allein nicht überzeugt ist, und nicht genug Gründe für eine Energiewende sieht, der lässt sich eventuell mit dem Faktor Wirtschaftlichkeit überzeugen. Denn erneuerbare Energie ist längst nicht mehr nur Klimaschutz – sie ist zum Wirtschaftsfaktor geworden:

  1. Arbeitsplätze im grünen Sektor: Allein in Österreich arbeiten bereits über 40.000 Menschen im Bereich erneuerbarer Energien. Tendenz stark steigend.
  2. Exportchancen für österreichische Technologie: Österreichische Unternehmen exportieren Know-how und Technologie in alle Welt – von Wasserkraftturbinen bis zu innovativen Bioenergie-Lösungen.
  3. Energieunabhängigkeit als Standortvorteil: Je weniger fossile Energieträger importiert werden müssen, desto unabhängiger wird die österreichische Wirtschaft von Preisschwankungen und geopolitischen Risiken.

Fazit: Gemeinsam klappt die Energiewende

Die Zahlen sind schon recht motivierend: Österreich ist bei erneuerbaren Energien auf einem sehr guten Weg. Mit einem bereits heute zu über 80% erneuerbaren Strommix und kontinuierlichen Innovationen in allen Bereichen der nachhaltigen Energiegewinnung kann sich das Land als europäischer Vorreiter etablieren. Auch die Herausforderungen sind bekannt – von der Speicherung über den Netzausbau bis zur gesellschaftlichen Akzeptanz. Doch mit der Kombination aus bewährten Technologien wie Wasserkraft und innovativen Ansätzen wie Rückwärtskraftwerken oder grünem Wasserstoff ist Österreich gut gerüstet für die Energiezukunft.

Die Energiewende ist mehr als nur der Austausch von Technologien – sie ist eine gesellschaftliche Transformation hin zu mehr Nachhaltigkeit, regionaler Wertschöpfung und technologischer Innovation.

 

Quellen und weiterführende Informationen:

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Der in den Rückwärtskraftwerken hergestellte Grüne Kohlenstoff vereint bemerkenswerte Eigenschaften mit aktivem Klimaschutz. Der Grüne Kohlenstoff bindet CO₂ langfristig und erzielt einen echten Minus-CO₂-Effekt. Seine vielseitigen Anwendungen in sechs Schlüsselbereichen – von der Landwirtschaft über das Bauwesen bis zur Wasserreinigung – machen ihn zum unverzichtbaren Bestandteil der Defossilisierung.

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Waldfakten Österreich

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Der Wald muss ein Alleskönner sein – heute und vielmehr noch in Zukunft: Er liefert den nachwachsenden Rohstoff Holz, speichert CO2, sorgt für Artenvielfalt, schützt Siedlungen vor Naturgefahren und ist ein wichtiger Erholungsraum und Arbeitsplatz. Unsere Rückwärtskraftwerke nutzen Waldrestholz in Form von Waldhackschnitzeln für eine nachhaltige Energieerzeugung und die Gewinnung von wertvollem Grünem Kohlenstoff. Doch was hat die nachhaltige Waldbewirtschaftung damit zu tun? Warum ist der regelmäßige Kreislauf aus Ernte und Neupflanzung von Bäumen für unsere Umwelt und die Energiegewinnung so wichtig? Und was stellen wir uns überhaupt unter nachhaltiger Waldbewirtschaftung vor?

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Wir bei SYNCRAFT entwickeln und produzieren innovative Rückwärtskraftwerke, die eine neue Ära der nachhaltigen Energieerzeugung einläuten. Als führendes österreichisches GreenTech-Unternehmen aus Tirol haben wir eine Technologie perfektioniert, die Waldrestholz in Form von Waldhackschnitzel ressourcenschonend in mehrfachen Nutzen verwandelt: Strom, Wärme, Grünes Gas und Grünen Kohlenstoff.

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