Kohlenstoffsenken: Von der Theorie zur klimapositiven Praxis

28. Mai 2025

#Klimapositiv

Es ist nicht mehr ausreichend, nur über Emissionsreduzierung zu sprechen. Um das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, müssen wir aktiv CO₂ aus der Atmosphäre entfernen. Möglich machen das sogenannte Kohlenstoffsenken – das sind Systeme, die mehr Kohlendioxid (CO₂) aus der Atmosphäre aufnehmen, als sie abgeben. Mit unseren Rückwärtskraftwerken leisten wir bereits einen entscheidenden Beitrag zur Schaffung effektiver technischer Kohlenstoffsenken. Wie genau wir das machen, was Kohlenstoffsenken überhaupt sind, welche Formen es gibt und was unser Grüner Kohlenstoff damit zu tun hat, dazu nun mehr.

Was sind Kohlenstoffsenken und warum sind sie so wichtig?

Kohlenstoffsenken sind natürliche oder technische Systeme, die mehr Kohlendioxid (CO₂) aus der Atmosphäre aufnehmen, als sie abgeben. Die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse zeigen deutlich: Die Reduzierung von Emissionen allein wird nicht ausreichen, um die globale Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Der Weltklimarat (IPCC) betont in seinen Berichten immer wieder die Notwendigkeit von Negativemissionstechnologien, um bereits freigesetztes CO₂ wieder aus der Atmosphäre zu entfernen.

Um das zu erreichen, gibt es zwei Möglichkeiten: die natürlichen Kohlenstoffsenken und die vom Menschen geschaffenen, technischen Kohlenstoffsenken, die im besten Fall Hand in Hand mit den natürlichen Kohlenstoffsenken funktionieren.

Natürliche Kohlenstoffsenken

  • Wälder und Vegetation: Durch Photosynthese binden Pflanzen CO₂ und speichern es als Kohlenstoff.
  • Ozeane: Die Weltmeere nehmen etwa 25% der jährlich ausgestoßenen CO₂-Emissionen auf.
  • Böden und Moore: Diese können große Mengen an organischem Kohlenstoff speichern.

Technische Kohlenstoffsenken

  • BECCS (Bioenergy with Carbon Capture and Storage): Kombination von Bioenergieerzeugung mit CO₂-Abscheidung und -Speicherung, wie in den SYNCRAFT Rückwärtskraftwerken umgesetzt.
  • BCR (Biochar Carbon Removal): Produktion von stabilem Grünen Kohlenstoff, der CO₂ dauerhaft speichern kann – ein zentrales Produkt unserer Rückwärtskraftwerke.
  • DACCS (Direct Air Carbon Capture and Storage): Technologien, die CO₂ direkt aus der Atmosphäre filtern und dauerhaft speichern.
  • Enhanced Weathering: Beschleunigung natürlicher Verwitterungsprozesse durch Ausbringen von Gesteinsmehl, das mit CO₂ reagiert.
  • Mineralische Carbonatisierung: CO₂-Bindung durch chemische Reaktion mit Mineralien zur Bildung stabiler Karbonate.

Die technischen Kohlenstoffsenken im Vergleich

Bei der Analyse verschiedener technischer Kohlenstoffsenken zeigen sich deutliche Unterschiede in Effizienz, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit. Während einige Verfahren wie DACCS oder Enhanced Weathering zwar großes Potenzial besitzen, stehen sie vor erheblichen Herausforderungen bezüglich Energiebedarf, Skalierbarkeit oder Geschwindigkeit der CO₂-Bindung. Andere Ansätze wie die mineralische Carbonatisierung bieten dauerhafte Speicherung, sind jedoch energieintensiv und in ihrer Anwendung begrenzt. Die SYNCRAFT-Technologie zeichnet sich durch ihre Polygeneration aus, denn Rückwärtskraftwerke kombinieren Energiegewinnung mit CO₂-Entnahme.

Wir haben die zentralen unterschiede einmal zusammengefasst:

  • DACCS
    • Vorteile: Direkte CO₂-Entnahme aus der Atmosphäre, flexibel einsetzbar
    • Nachteile: Hoher Energiebedarf, derzeit noch begrenzte Skalierbarkeit
    • Effizienz: Niedrig aufgrund hohen Stromverbrauchs (circa 2.000 kWh/t CO₂)*
    • Wirtschaftlichkeit: Hohe Kosten (400-600 USD/t CO₂)*, noch keine Zusatzerlöse

*Quelle: Climeworks; Carbon Herald


  • Enhanced Weathering
    • Vorteile: Nutzt natürliche Prozesse, großes Potenzial für CO₂-Bindung
    • Nachteile: Benötigt große Landflächen, wirkt vergleichsweise langsam
    • Effizienz: Langsame CO₂-Bindung über Jahre bis Jahrzehnte
    • Wirtschaftlichkeit: Moderate Kosten, abhängig von Transportwegen und Gesteinsverfügbarkeit

  • Mineralische Carbonatisierung
    • Vorteile: Dauerhafte Speicherung, nutzt industrielle Abfallstoffe
    • Nachteile: Energieintensiv, begrenzte Verfügbarkeit geeigneter Materialien
    • Effizienz: Moderate Effizienz, abhängig von Prozesstemperatur und -druck
    • Wirtschaftlichkeit: Hohe Investitionskosten, potenzielle Erlöse durch Baumaterialien

  • BECCS in SYNCRAFT Rückwärtskraftwerken
    • Vorteile: Verbindet Energiegewinnung mit CO₂-Speicherung in einem Prozess
    • Effizienz: Hoher Wirkungsgrad durch Kopplung von Strom- und Wärmeerzeugung (30% elektrischer Wirkungsgrad, 92% Brennstoffnutzungsgrad)
    • Wirtschaftlichkeit: Doppelter Nutzen durch Energieerzeugung und Klimaschutz

  • BCR durch Grünen Kohlenstoff aus Rückwärtskraftwerken
    • Vorteile: Langzeitstabile CO₂-Speicherung, vielfältige Anwendungsmöglichkeiten
    • Effizienz: Bindet rund 30% des im Waldrestholz enthaltenen CO₂ langfristig
    • Wirtschaftlichkeit: Schafft zusätzlichen Wert durch marktfähigen Grünen Kohlenstoff

Grüner Kohlenstoff  für aktiven Klimaschutz

Bei SYNCRAFT haben wir ein zeitgemäßes Konzept entwickelt, das die Erzeugung erneuerbarer Energie mit aktiver CO₂-Entfernung kombiniert. Unsere Rückwärtskraftwerke nutzen Waldrestholz in Form von Waldhackschnitzeln, um nicht nur nachhaltige Energie zu erzeugen, sondern gleichzeitig Kohlenstoff langfristig zu speichern.

Dauerhafte Kohlenstoffsenken dank Grünem Kohlenstoff

Im Gegensatz zu herkömmlichen Kohlekraftwerken, die fossile Kohle verbrennen und CO₂ ausstoßen, erzeugen unsere Rückwärtskraftwerke neben erneuerbarer Energie auch wertvollen Grünen Kohlenstoff.

Dieser in unseren Rückwärtskraftwerken produzierte Grüne Kohlenstoff spielt eine entscheidende Rolle bei der langfristigen CO₂-Speicherung:

  • Permanente Speicherung durch strategische Anwendung
    Die dauerhafte Bindung des CO₂ wird durch die gezielte Verwendung des Grünen Kohlenstoffs in langlebigen Anwendungen erreicht. Ob in Klimabeton, als Bodenverbesserer oder in industriellen Prozessen – der Kohlenstoff bleibt der Atmosphäre dauerhaft entzogen.
  • Messbare Minus-CO₂-Effekte
    Durch wissenschaftlich fundierte Methoden kann die CO₂-Reduktion unserer Rückwärtskraftwerke präzise quantifiziert werden. Mit jedem Kilogramm Grünem Kohlenstoff werden etwa 3 Kilogramm CO₂-Äquivalente gebunden – ein echter Beitrag zur Dekarbonisierung.
  • Zertifizierbare Klimawirkung
    Die durch Grünen Kohlenstoff geschaffenen Kohlenstoffsenken können nach internationalen Standards zertifiziert werden und bieten damit auch einen wirtschaftlichen Mehrwert im Rahmen von Klimaschutzstrategien.
  • Aktive Defossilisierung durch Substitution fossiler Rohstoffe
    Der Grüne Kohlenstoff ersetzt fossile Kohle direkt in industriellen Anwendungen wie der Stahlproduktion oder Zementherstellung. Jede Tonne Grüner Kohlenstoff, die fossilen Kohlenstoff substituiert, verhindert zusätzlich die Förderung und Verbrennung endlicher Ressourcen.

Der Weg zur klimapositiven Wirtschaft

Die Herausforderungen des Klimawandels erfordern innovative Lösungen. Kohlenstoffsenken sind daher ein wesentlicher Baustein für eine klimapositive Zukunft. Um eine wirklich klimapositive Wirtschaft zu erreichen, müssen wir über die bloße Emissionsreduktion hinausdenken. Bei SYNCRAFT setzen wir auf einen ganzheitlichen Ansatz.

Indem wir nicht nur Emissionen reduzieren, sondern aktiv CO₂ aus der Atmosphäre entfernen und langfristig speichern, leisten unsere Rückwärtskraftwerke ihren Beitrag zum Klimaschutz. Unsere wissenschaftlich fundierte Technologie zeigt, dass wirtschaftlicher Fortschritt und Klimaschutz Hand in Hand gehen können – ganz nach unserem Motto: Zurück nach Vorn.

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Wir bei SYNCRAFT entwickeln und produzieren innovative Rückwärtskraftwerke, die eine neue Ära der nachhaltigen Energieerzeugung einläuten. Als führendes österreichisches GreenTech-Unternehmen aus Tirol haben wir eine Technologie perfektioniert, die Waldrestholz in Form von Waldhackschnitzel ressourcenschonend in mehrfachen Nutzen verwandelt: Strom, Wärme, Grünes Gas und Grünen Kohlenstoff.

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