Wir sehen schwarz: dunkler Beton öffnet klimapositive Türen

Wer das neue Trainings- und Ausbildungszentrum der Bauunternehmung MARKGRAF in Kemnath betritt, erkennt sofort: Dieser Beton ist anders. Die dunkle Oberfläche macht sichtbar, was sonst meist unsichtbar bleibt – aktiven Klimaschutz. Die Färbung entsteht durch Grünen Kohlenstoff, der als Zuschlagstoff in Betonfertigteilen eingesetzt wird. Dieser Kohlenstoff stammt aus SYNCRAFT Rückwärtskraftwerken und bindet CO₂, das zuvor von Bäumen aus der Atmosphäre aufgenommen wurde, dauerhaft. Der Beton kann und will seine Herkunft durch die Farbpigmente nicht verstecken – und genau darin zeigt sich seine Stärke.

Aus dem Wald, in den Beton.

Die Wertschöpfung beginnt regional: In unseren Rückwärtskraftwerken wird Waldrestholz bzw. Energieholz in erneuerbare Energie und hochwertigen Grünen Kohlenstoff umgewandelt. Dieser Grüne Kohlenstoff – auch Biochar genannt – ist besonders hochwertig: EBC-Premium-Qualität, ein Kohlenstoffgehalt von über 90 % und eine hohe chemische Stabilität. Im Vergleich zu fossiler Kohle ein echter Alleskönner – und noch dazu aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen.

Gemeinsam mit dem Berliner Unternehmen ecoLocked wird dieser Grüne Kohlenstoff zu ecoLocked Materials (eLM) weiterverarbeitet – optimiert für den Einsatz in Beton und anderen Baustoffen.

„Die hohe Qualität und Konsistenz des Grünen Kohlenstoffs aus unseren Rückwärtskraftwerken ermöglicht es, CO₂-bindende Baustoffe mit klimapositivem Mehrwert zu schaffen.“ Marcel Huber, CEO SYNCRAFT

Die Zahlen und Fakten zum Pilotprojekt

Im MARKGRAF Trainings- und Ausbildungszentrum wurde der Einsatz von klimapositivem Beton erstmals im industriellen Maßstab umgesetzt. Was das genau heißt, folgt nun.

Einsatzbereich

• Nichttragende Fertigteil-Trennwände

• 2.500 m² Bruttogeschossfläche

Material

• 90 kg ecoLocked Materials pro m³ Beton

• 5.300 kg Grüner Kohlenstoff

• Rohstoffbasis: regionales Waldrestholz

Klimawirkung

• 10,68 Tonnen CO₂ dauerhaft gebunden

• Über 60 % geringerer CO₂-Fußabdruck der Fertigteile

• Permanente Kohlenstoffsenke (1.000+ Jahre)

Technische Vorteile

• Verbesserte Frühfestigkeit

• Optimierte Verarbeitbarkeit

• Höhere Druckfestigkeit

• Verbesserter Schall- und Wärmeschutz

„Seit drei Jahren testen wir in mehreren Projekten den Einsatz neuer Betone, Materialzusammensetzungen und Bauweisen, um unseren Kunden innovative und gleichzeitig alltagstaugliche Verfahren zur CO₂-Reduzierung anbieten zu können. (…) Mit diesem Pilotprojekt haben wir gezeigt, dass Biokohlenstoff nicht nur eine skalierbare Technologie zur Dekarbonisierung von Betonfertigteilen ist, sondern auch unter realen Bedingungen funktioniert.” Dr.-Ing. Thorsten Opel, Innovationsmanager bei MARKGRAF

Mehr als Beton: Grüner Kohlenstoff macht Beton zur CO2-Senke

Dieses Projekt ist mehr als ein Pilot. Es zeigt, dass die Bauwirtschaft nicht nur Emissionen reduzieren, sondern aktive CO₂-Senken schaffen kann.

Warum das Projekt wegweisend ist

• Industrieller Maßstab unter realen Produktionsbedingungen

• Technische Performance mindestens auf Niveau konventioneller Betone

• Sichtbare Nachhaltigkeit

• Wirtschaftlich integrierbar in bestehende Prozesse

• Geschlossener regionaler Kreislauf

Vielseitige Einsatzbereiche des Grünen Kohlenstoffs

Der Einsatz im Beton ist nur eins von vielen Beispielen. Denn die Anwendungsmöglichkeiten dessen sind vielfältig. Mehr Detailinfos hierzu gibt’s in dem Blogartikel “Grüner Kohlenstoff: Der klimapositive Alleskönner” . Kurz in Stichpunkten zusammengefasst umfassen die Einsatzbereiche:

• Bauindustrie & Straßenbau
• Automobilindustrie
• Stahlindustrie & Metallurgie
• Land- & Agrarwirtschaft
• Tierhaltung & Futtermittel
• Wasser- & Abwasserreinigung

Gemeinsam Innovationen aufbauen

Das Projekt in Kemnath zeigt, wie klimapositive Innovation entsteht. Und, dass nur gemeinsam großes entstehen kann:

• SYNCRAFT liefert hochwertigen Grünen Kohlenstoff aus Rückwärtskraftwerken

• ecoLocked entwickelt daraus CO₂-negative Baustoffe

• MARKGRAF bringt die Technologie in die industrielle Praxis

Ein Zusammenspiel, das zeigt: Klimaschutz wird dann wirksam, wenn Innovation, Technologie, Anwendung und Markt ineinandergreifen.

Starke Partnerschaften für klimapositives Bauen

Neben ecoLocked arbeiten wir auch mit weiteren innovativen Unternehmen an der Weiterentwicklung klimapositiver Baustofflösungen. Im Bereich nachhaltiger Beton- und Baustofftechnologien gehört unter anderem CarStorCon® Technologies zu unseren Partnern. Zwar ist CarStorCon nicht Teil dieses konkreten Pilotprojekts, dennoch verbindet uns das gemeinsame Ziel, Grünen Kohlenstoff als industriell einsetzbaren Werkstoff zu etablieren – denn mit ihrem Additiv Clim@Add® werden Beton- und Asphaltanwendungen zu Kohlenstoffsenken. Durchaus erwähnenswert, denn wie in allen Belangen, die dem Kilmaschutz dienen, ist “gemeinsam” das Stichwort, das uns weiterbringt.

Darauf lässt sich aufbauen: Der Beton mit dem Klima-Twist

Die Bauindustrie verursacht rund 11 % der globalen CO₂-Emissionen. Projekte wie dieses zeigen, dass aus Emissionsquellen dauerhafte Kohlenstoffsenken werden können. Der schwarze Beton mit dem grünen Einfluss steht sinnbildlich für eine neue Baukultur – eine, die Klimaschutz nicht versteckt, sondern sichtbar macht. Getreu unserem Motto gehen wir gemeinsam mit ecoLocked und MARKGRAF einen Schritt weiter und damit Zurück nach Vorn.

Quelle:

• ecoLocked Projektseite MARKGRAF
  https://www.ecolocked.com/de-de/projects/markgraf-project

• ecoLocked / MARKGRAF Projektkommunikation
  http://ambivation.com/de/2025/11/30/markgraf/

• SYNCRAFT Referenzen
  https://www.syncraft.at/blog/
  https://www.syncraft.at/references/