Grüner Kohlenstoff revolutioniert den Weinbau
08. Oktober 2025

Metastudie bestätigt: Klimapositive Lösung steigert Bodenqualität und Ertragsstabilität
Schwaz, Oktober 2025 – Während Winzer:innen weltweit mit den Folgen des Klimawandels kämpfen, zeigt eine aktuelle Metastudie der Universität Burgund vielversprechende Ergebnisse: Grüner Kohlenstoff kann die Resilienz von Weinbergen deutlich verbessern – und gleichzeitig zur Dekarbonisierung beitragen.
Von der Forschung in die Praxis
Die Auswertung von 17 internationalen Studien zwischen 2014 und 2024 belegt signifikante positive Effekte der Anwendung von Grünem Kohlenstoff im Weinbau. Die Ergebnisse sind eindeutig: Wird der Grüne Kohlenstoff in einer Tiefe von rund 30 Zentimetern in den Boden eingearbeitet, verbessern sich zentrale Bodenparameter nachhaltig.
Die Vorteile im Überblick:
- Erhöhung des verfügbaren Wassergehalts im Boden
- Verbesserung der Nährstoffverfügbarkeit (C/N/P/K)
- Reduktion von Trockenstress bei Reben
- Steigerung der photosynthetischen Aktivität
- Stabilere Erträge über mehrere Jahrgänge
Besonders bemerkenswert: Die positiven Effekte bleiben auch zehn Jahre nach einer einmaligen Anwendung deutlich messbar. Die organoleptischen Eigenschaften – als alle Merkmale eines Produkts, die durch die menschlichen Sinne erfasst werden können – in diesem Fall von Trauben und Weinen, werden dabei nicht beeinträchtigt.
Klimapositiver Weinbau wird Realität
Für die Weinindustrie eröffnet sich damit eine doppelte Chance: Einerseits können Winzer:innen ihre Weinberge widerstandsfähiger gegen Trockenperioden machen – ein zunehmend kritischer Faktor angesichts des Klimawandels. Andererseits wird durch die langfristige CO₂-Bindung im Boden aktiv Minus-CO₂ erzeugt.
Die Studie zeigt zudem, dass die Umwandlung von Rebholz in Grünen Kohlenstoff den CO₂-Fußabdruck pro Flasche Wein um 18 Gramm CO₂-Äquivalente reduziert. Statt Rebstöcke, Schnittholz oder Trester ungenutzt verrotten zu lassen, können diese Reststoffe ressourcenschonend in wertvollen Grünen Kohlenstoff umgewandelt werden.
Rückwärtskraftwerke: Die Technologie dahinter
Genau hier setzt unsere Technologie an: Die SYNCRAFT Rückwärtskraftwerke wandeln Waldrestholz bzw. Energieholz – in erneuerbare Energie, Grünes Gas und Grünen Kohlenstoff um. Durch die gezielte Pyrolyse bei 500°C entsteht ein hochporöser Kohlenstoff – der Grüne Kohlenstoff – welcher rund 30 % des im Ausgangsmaterial Holz enthaltenen CO₂ langfristig speichert.
Diese mikroporöse Struktur macht den Grünen Kohlenstoff zum idealen Bodenverbesserer: Er wirkt wie ein Schwamm, der Wasser und Nährstoffe puffert und gleichzeitig als Lebensraum für Bodenmikroorganismen dient. Unter anderem um die Anwendung von Grünem Kohlenstoff in der Landwirtschaft geht es auch im einem unserer Blogartikel.
Wirtschaftlicher Mehrwert durch CO₂-Zertifikate
Ein entscheidender Faktor für die Praxistauglichkeit: Durch die permanente CO₂-Bindung im Boden können Biochar Carbon Removal (BCR) Zertifikate generiert werden. Diese ermöglichen es Winzer:innen, ihre Investition in klimapositive Bewirtschaftung wirtschaftlich abzufedern. In Kombination mit der Energieerzeugung ein weiterer Wirtschaftszweig mit klimapositivem Einfluss.
Die Metastudie zeigt besonders deutliche Verbesserungen auf sauren, nährstoffarmen Böden – also genau jenen Böden, die in vielen Weinbauregionen durch Auswaschung und Erosion betroffen sind.
Zurück nach Vorn.
Während rund 80 % der Winzer:innen in Frankreich sich zum Thema noch unzureichend informiert fühlen, bietet die wissenschaftliche Evidenz eine klare Perspektive: Grüner Kohlenstoff kann der Weinindustrie helfen, resilient und klimapositiv in die Zukunft zu gehen.
Mit unseren Rückwärtskraftwerken tragen wir aktiv zur Defossilisierung und Dekarbonisierung bei – auch im Weinbau. Denn nachhaltige Weinkultur und innovative Klimatechnologie schließen sich nicht aus. Im Gegenteil: Sie ergänzen sich perfekt.
Über die Studie:
Die Metastudie wurde im Rahmen des PhysioVigne-Projekts an der Universität Burgund erstellt und in den Technical Reviews der International Viticulture and Enology Society (IVES) veröffentlicht.