Warum ist Pflanzenkohle so besonders?
In unseren Rückwärtskraftwerken verwandeln wir wertvolles Waldrestholz, welches aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt, in Strom und Wärme. Zusätzlich zu der hocheffizienten erneuerbaren Energiegewinnung entsteht noch ein drittes Produkt, nämlich die wertvolle Pflanzenkohle. Im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen wie etwa Kohle oder Erdöl, welche bei Verbrennung CO2 in die Atmosphäre freisetzen, hat Pflanzenkohle die Eigenschaft, Kohlenstoff über Jahrhunderte lang zu speichern. Unsere SYNCRAFT Pflanzenkohle ist von hoher Qualität, da sie besonders homogen ist und einen hohen Kohlenstoffgehalt aufweist.
Wie entsteht Pflanzenkohle eigentlich?
Wesentlich ist, dass das wertvolle Waldrestholz bei der Verarbeitung nicht verbrannt wird. Pflanzenkohle entsteht durch die sogenannte Pyrolyse (Verkohlung). Bei hohen Temperaturen und unter Sauerstoffausschluss werden die chemischen Bindungen aufgespalten und der Sauerstoffmangel verhindert eine vollständige Verbrennung. Bei unserer Pflanzenkohle gelangt 30 % des CO2, welches ursprünglich im Waldrestholz gespeichert war, nicht wieder in die Atmosphäre, sondern bleibt als wertvoller Kohlenstoff dauerhaft gebunden.
Als Bodensubstrat kann sie langfristig zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit beitragen. Denn die schwammartige Trägersubstanz speichert Wasser und Nährstoffe und gibt sie erst dann an die Pflanzen ab, wenn diese benötigt werden. Zudem verstärkt sie die Ansiedlung von Mikroorganismen im Boden.
In Europa ist unsere Pflanzenkohle für den Einsatz in landwirtschaftlichen Böden noch nicht geeignet.
Im Bereich der Tiernahrung bzw. Futtermittel wird Pflanzenkohle als Zusatzstoff erfolgreich eingesetzt. Denn sie hat die Eigenschaft, die Schad- und Giftstoffe im Magen-Darm-Trakt zu binden. Sie unterstützt somit die Darmflora und das Immunsystem der Tiere und trägt insgesamt zum allgemeinen Tierwohl bei.
In Baumaterialien findet Pflanzenkohle beispielsweise im Klimabeton seine Anwendung. Durch die permanente Einbringung des sogenannten "technischen Kohlenstoffs" in Beton wird die Funktionalität der Baustoffe verbessert. Gleichzeitig können Primärrohstoffe wie etwa Zement eingespart werden. In Summe können bei Baustoffen nicht nur die Funktionalität, sondern auch der CO2-Fußabdruck verbessert werden. Außerdem kann Pflanzenkohle auch in Asphalt oder anderen recyclebaren Materialien gebunden werden. Durch die Anwendung in diesem Segment dient Pflanzenkohle als wirksame und dauerhafte Kohlenstoffsenke.
Dem Klimawandel entgegen wirken
Die Kohlenstoffentfernung durch Pflanzenkohle (BCR, Biochar Carbon Removal) wird als eine der wichtigsten negativen Emissionstechnologien (NET) angesehen, weil sie dabei helfen kann, Kohlendioxid (CO2) aus der Atmosphäre zu entziehen und langfristig zu binden. Pflanzenkohle lässt sich in kurzer Zeit produzieren und auf beträchtliche Mengen skalieren.
Zudem gilt sie als chemisch und biologisch widerstandsfähig gegen Zersetzung. In unseren Rückwärtskraftwerken wird Pflanzenkohle bei einer Temperatur von 850 °C hergestellt. Jüngste Untersuchungen zeigen, dass sie zu den stabilsten Formen von Kohlenstoff zählt und die Fähigkeit besitzt CO2 dauerhaft zu speichern.
